Spritzgießen, Schaumspritzgießen, Lackieren & Zusammenbau Ihrer Kunststoffgehäuse und technischen Komponenten

Eine Alternative zu PU-Verfahren

PU-Verarbeitung besteht schon seit langer Zeit als Technik zur Fertigung von Gehäuseteilen. Eine gute Alternative ist thermoplastischer Schaumguss (TSG). Beide Techniken haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Wann wird welche Technik gewählt?

Wann ist PU anzuwenden?

PU-Verarbeitung ist die ideale Technik, wenn die Jahresmengen sehr gering sind, und die Genauigkeit der Produkte weniger wichtig ist. Übrigens lässt sich die Maßgenauigkeit durch Nachbearbeitung eines PU-Produktes (zum Beispiel durch Fräsen, Bohren und Schmirgeln) weiter verbessern. Selbstverständlich ist PU auch ideal, wenn es Unsicherheit über den Absatz gibt, und die Investitionen (etwa in die Form) niedrig bleiben sollen.

Mit PU können mehrere Thermohärter-Kunststoffe verarbeitet werden. Dabei ist Polyurethan der bekannteste. Diese Kunststoffe lassen sich nicht zu neuen Produkten umschmelzen.

Und wann ist thermoplastischer Schaumguss zu bevorzugen?

Thermoplastischer Schaumguss ist eine bewährte Technik, die von sehr vielen Spritzgussunternehmen in der ganzen Welt schon seit langem angewendet wird. Diese Technik eignet sich hervorragend für kleine bis sehr große Teile in kleinen bis mittleren Jahresmengen. TSG-Teile können aus einer großen Vielfalt an Kunststoffen gefertigt werden, wobei eine hohe Genauigkeit erreicht werden kann. Diese Kunststoffe sind recycelbar und zur Fertigung neuer Produkte wiederverwertbar.

TSG-Teile können mit verschiedenen feinen und groben Oberflächentexturen versehen werden und sind – vorausgesetzt, dass sie aus den richtigen Kunststoffen gefertigt werden – mechanisch stark belastbar.

TSG erfordert eine Investition in TSG-Formen, die im Allgemeinen etwas höher als bei PU ist. Dem steht gegenüber, dass ein TSG-Produkt nahezu sofort verwendet oder lackiert werden kann. Außerdem ist es bei TSG-Teilen nicht notwendig, Membranen zu entfernen oder Lufteinschlüsse an der Oberfläche zu verspachteln.

Also wann PU und wann TSG anwenden?

Polyurethan-Verfahren eignet sich hervorragend für:

  • kleine Produktionsserien (1 bis 100 Stück im Jahr)
  • Prototyping
  • Produkte, die schnell verfügbar sein müssen, und
  • bei Unsicherheit über die zu erwartenden Jahresmengen (Investitionen sind niedriger)

TSG dagegen eignet sich hervorragend für:

  • größere Produktionsserien (schon ab 50 Stück, bis mehrere Zehntausende Stück)
  • Produkte mit einem niedrigen Stückpreis (auch einschl. der Investition in die Form langfristig billiger als RIM)
  • Teile mit einer höheren Maßgenauigkeit
  • eine große Vielfalt an anzuwendenden Kunststoffen, und
  • ist nach Ablauf der Lebensdauer recycelbar

Vergleich PU – TSG

Material

Thermohärter

 

Dichte 1,07 – 1,40

Thermoplast (große Auswahl) mit Schaummittel

Dichte ab 0,88

Umwelt

Nicht wiederverwertbar

Gut recycelbar

Beeinflussung der Materialeigenschaften

Vom Lieferanten der Materialien

Vom Lieferanten der Materialien und dem Hersteller

Kriechbeständigkeit

-

+

Einsatzteile

Sondertypen

  • umspritzen

Standardtypen

  • schrauben
  • umspritzen
  • schmelzen
  • Ultraschall

Toleranzen

DIN 16742-TG 4/5

DIN 16742-TG6/7 (genauer)

Nachbearbeitung

Relativ intensive Nachbearbeitung

Nur geringe bis keine Nachbearbeitung notwendig

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